Chania

Chania ist mit 60.000 Einwohnern nach Iraklion die zweitgrößte Stadt Kretas. Sie ist die Hauptstadt der gleichnahmigen Präfektur.In der Zeit der Unabhänigkeit und den ersten Jahren nach der Vereinigung mit Griechenland war Chania die Verwaltungshauptstadt der gesamten Insel. Chania wurde auf den Ruinen des antiken Kydonia erbaut. Nach dem Mythos wurde die Stadt von Kydon gegründet, der ein Enkel des Minos oder ein Sohn des Hermes war. In der nachminoischen Zeit wurde daraus eine bedeutende Handelsstadt, die mit Knossos und Gorthy konkurierte. In Jahre 69 n. Chr. wurde die Stadt von den Römern besetzt, die sie im Jahre 325 n. Chr. an das Byzantinische Reich abtraten. In dieser Zeit erlebet sie einen Niedergang. 823 eroberten Araber den Ort und nannten ihn Chania. Einen Aufschwung erhielt die Stadt unter der venezianischen Herrschaft, die im Jahre 1252 mit dem Bau begannen. Die erste Stadtmauer wurde im Jahre 1300 fertiggestellt. Im 16 Jahrhundert wurde die Mauer verstärkt und erweitert. Der Hafen wurde auf der Seeseite mit mächtigen Wellenbrechern und einer Mole geschützt. Trotzdem erlangte er nie die erhoffte Bedeutung, weil er sehr flach und gegen Nordwind ungeschützt war. Chania besitzt einen Flughafen, der 14 Kilometer außerhalb der Stadt liegt und ist ein sehr guter Ausgangspunkt um den Westen Kretas zu erkunden. In den Sommermonaten verkehren täglich Schiffe mit den Häfen von Piräus und Sounda.

Chania

Die Altstadt :

Der Rundgang durch die malerische Altstadt beginnt im Stadtteil Splantzia am Ende der Daliani-Straße, östlich des städtischen Martes. Dieses Viertel ist sehr stark von türkischen Einflüssen geprägt. Ajios Nikolaos beherrscht das Viertel maßgeblich. In venezianischer Zeit gehörte die Kirche zu einem Dominikanerkloster,von dem noch R?ume mit Zellen erhalten sind. Man geht weiter und kommt in den Stadtteil Kasteli,das Wohnviertel der venezianischen Aristokrati mit vielen Herrenhäusern. Am Ende der Hauptstraße liegt der Eleftherios Venizelos-Platz, der einstige Mittelpunkt von Leben und Treiben in Chania. Hier traf sich die Aristokratie bei einem Spaziergang ,zu einem Kaffee,zu politischen Gesprächen und gesellschaftlichen Ereignissen.Dort,wo heute ein Hotel steht, gab es am Ende des vergangenen Jahrhunderts ein Unterhaltungslokal, in dem sich die Offiziere der Großmächte trafen.

Chania

Venezianischer Hafen
Unter den Europäerinnen,die für die Unterhaltung der Gäste sorgten, war auch die bekannte Madame Hortense,die Nikos Kazantzakis in seinem Roman “ Alexis Sorbas“ so lebendig vergegenwertigt.Später war in dem Gebäude die Präfektur. Man geht auf der Akti Kountourioti mit den traditionellen Geschäften weiter und kommt in den Stadtteil Topana. Er verdankt seinen Namen den Kanonen (Topia),die hier die Türken aufgestellt hatten. Am Ende der Mole erhebt sich die historische Festung Frika. In dieser Festung, die von einem ganzen Gebäudekomplex gebildet wird, hatten die Venezianer die zum Tode verurteilten Kreter eingekerkert. 1913 wurde hier offiziell die griechische Fahne gehisst und die Vereinigung mit Griechenland besiegelt.

Hafen von Chania

Minarett Chania
Indem ersten Gebäude der Festung, dem wieder aufgebauten Turm, ist heute das Marinemuseum untergebracht. Seine Sammlung umfasst Navigationsinstrumente,historische Dokumente, Schiffsmodelle und Gemälde zur Geschichte der Seefahrt von 1821 bis heute. In der Chalidon-Stra?e befindet sich im Stadtteil Ovriaki die Metropolitankirche von Chania, die Trimartiri-Kirche. In der gleichen Straße liegt die Ajios Frangiskos-Kirche,die größte venezianische Kirche der Insel. In dieser Kirche,die ein eindrucksvolles Beispiel goticher Architektur ist, befindet sich heute das Archäologische Museum der Stadt. Die Sammlungen des Museums besitzen interessante Funde aus der Umgebung von Chania und ganz Westkreta. Ausgestellt sind Keramik,Idole,Statuen,Münzen,Inschriften und alte Waffen. Neuere Ausgrabungen bereicherten das Museum mit Funden aus Kydonia. Keramik aus der Steinzeit und der minoischen Zeit, zypriotische Keramik der spätmykenischen Zeit, die eingeführt worden war, sowie Schrifttäfelchen mit der Linear-B Schrift. Beachtenswert sind die Funde der römischen Zeit, Mosaiken, Statuen u.s.w. Direkt vor der Altstadt liegt der venezianische Hafen, an dessen Rand sich der Leuchtturm erhebt. Der Leuchtturm wurde 1570 von den Venezianern erbaut, im laufe der Zeit aber mehrfach zerstört und schließlich 1830 unter Mohamed Ali in seiner heutigen Form wieder aufgebaut. Am alten Hafen liegen auch die mit gewölbten Dächern versehenen Hallen der venezianischen Werft, in denen Schiffe repariert und Waren gelagert wurden. Nach Osten schließt die eindrucksvolle venezianische Festung den Hafen ab. Die maleischen Cafes an der Mole laden zum Verweilen ein .

Chania

Die moderne Stadt :

Die moderne besteht aus mehreren Ortsteilen, sie umgeben die alte Stadt. Die Sraßen sind breit und großzügig angelegt.Bäume und Blumen schmücken Straßen und Häuser,die Vororte gleichen Gartenstädten.Ganz zu recht nennt man Chania „Die Stadt der Blumen“.Eine Verbindungsstelle zwischen Altstadt und neuer Stadt ist der Städtische Markt.Er wurde 1911 nach dem Vorbild der Markthallen von Marseilles erbaut.Er hat einen kreuzförmigen Grundriß, ist mit Glas überdacht,um Licht einzulassen und besitzt vier Eing?nge. Man findet hier jede Art von Geschäften. Ein Rundgang durch den Markt mit seiner Vielfalt an Formen, Gerüchen und Farben der Waren vermittelt ein Bild vom Reichtum und der Vielfalt der Erzeugnisse, die Kreta hervorbringt. Vor dem Städtischen Markt liegt in einiger Entfernung rechts die Platia 1866, die mit den Büsten von Kapitänen geschmückt ist,die für die Freiheit Kretas kämpften. In der Umgebung entstand der Stadtteil Nea Katastimata mit neuen Geschäften. In der Nähe dieses Platzes liegt in der Odos Kidonias das Rathaus, das durch seine Größe und seine Architektur beeindruckt. Der Bau ist ein modernes zweistöckiges Gebäude, das einen ganzen Häuserblock umfasst und die Städtische Bibliothek beherbergt.

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